18.6.2020
50 Millionen Schritte macht der Mensch in seinem Leben, ungezählte Male beugen, bücken, setzen, strecken oder drehen wir uns. Jedes Mal rotiert die Kugel in der Pfanne des Hüftgelenks. Nach dem Kniegelenk ist die Hüfte das zweitgrösste Gelenk des menschlichen Körpers.

Das Knorpelgewebe schützt uns vor den Schmerzen, die wir spüren, wenn sich Knochen an Knochen reibt. Ist diese Gleitschicht lückenhaft oder gar aufgebraucht, drohen die Qualen der Hüftarthrose – mit Ausstrahlung in die Leiste, das Gesäss, den Oberschenkel oder bis ins Knie.
Während die klassische Medizin auf Schmerzmittel zurückgreift, arbeitet die Yoga-Therapie mit gezielten Übungen daran, die Beweglichkeit der Hüfte zu erhalten. Verspannte und verkürzte Hüft- und Beinmuskeln werden gelöst und gedehnt. Das Hüftgelenk, oft vom vielen Sitzen unbeweglich geworden, soll wieder lernen, sich flüssig in alle Richtungen zu bewegen. Die hüftumgebende Muskulatur sowie der untere Rücken wird gestärkt und die Beinachse vom Sprunggelenk bis zu Hüftgelenk exakt ausgerichtet. Eine bewegliche Hüfte kann in gewissen Fällen sogar eine Operation überflüssig machen. Roland Liebscher Bracht erklärt anschaulich wieso:
Video von Liebscher & Bracht l Die Schmerzspezialisten
So gut, so einfach? Die Hüften – und nebenbei bemerkt auch die Schultern – werden im Yoga als „Tore zur Freiheit“ bezeichnet. Asanas für offene Hüften entlasten immer auch die Muskulatur in den Gelenken, die sich mit der Hüfte verspannen. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und kann dreidimensional bewegt werden. Bevor wir in die Dehnung gehen, versuchen wir den Kopf des Oberschenkels, genannt Femurkopf, im Becken zu zentrieren, um die Hüfte während der Hüftöffnung oder der Oberschenkeldehnung in der Pfanne zu halten. Du kannst es kontrollieren, indem deine Leisten möglichst weich und „hohl“ bleiben.